Das Burgtor

Durch das Haupttor auf der Südflanke der Heldenburg konnte man von der Vorburg, die gelegentlich auch als Zwinger bezeichnet wird, in die Kernburg gelangen. Die Mauern sind aus Muschelkalk gemauert worden, Reparaturen wurden mit Dolomitkalk ausgeführt.

Die Öffnung des Tores ist heute vermauert, der Burgplatz im Inneren ist mit Bauschutt vom Abbruch der Anlage verfüllt. Bei archäologischen Ausgrabungen im Jahr 2007 wurde nachgewiesen, dass die ehemalige Durchfahrt etwa 2,70 Meter unter der heutigen Oberfläche lag. Die Tordurchfahrt muss also sehr steil gewesen sein, zwischen dem Zwinger und dem Burghof war ein deutlicher Höhenunterschied zu bewältigen. Der Torbogen ist mit großen Werksteinen eingefasst. Als man Tor zumauerte, wurde der Bogen im oberen Bereich leicht verschoben.

Das Obergeschoss des Torhauses wurde bis 1734 als Kanzlei und Wohnung des Amtsschreibers genutzt. Diese Funktion verlor es mit der Fertigstellung des unterhalb der Burg gelegenen alten Amtshauses (heute: Burgschänke).

Im 18. Jahrhundert wurde die Burg größtenteils abgebrochen. Ihre Steine dienten als Baumaterial für andere Gebäude in der näheren Umgebung wie beispielsweise das neue Amtshaus oder wurden als Schutt im Hof verteilt. Zu dieser Zeit wird auch das Tor geschlossen worden sein, genauere Angaben liegen jedoch nicht vor.

Die 1654 von Matthäus Merian angefertigte Ansicht der Heldenburg zeigt das gemauerte Tor mit seinem Aufbau aus Fachwerk. Dieser war eingeschossig, das Dach ist mit seiner großen Fläche zum Tal gewandt. Diese Situation entspricht sicherlich nicht einer mittelalterlichen, auf Verteidigung ausgelegten Anlage, sondern ist eine Folge der verschiedenen Umbauten nach dem Burgbrand von 1400 bzw. den Erweiterungen im frühen 16. Jahrhundert. Wie das ältere Torhaus ausgesehen hat, ist mangels vorliegender Quellen leider unbekannt.

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Mit etwas Phantasie und ein bisschen Geschick am Computer mit einem Bildbearbeitungsprogramm, lässt sich das Burgtor leicht rekonstruieren. Als Vorlage diente das Tor der Greener Burg.

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