Unterhalb der Burg liegt der Flecken Salzderhelden. Ein Plan aus dem Jahre 1764 zeigt, dass der Ort aus mehreren Siedlungsteilen zusammengewachsen ist. Der eigentliche Flecken war von Wasser umgeben. Im Osten und Südosten floß die Leine, im Norden die Zollleine. Die Westseite der Ansiedlung schützte der sogenannte Feuergraben, ein Leinearm, der in die Zollleine einmündete.
Neben dichtbebauten Hausgrundstücken befanden sich in diesem Teil Salzderheldens das Rathaus, die Kirche und die Schule sowie der Hof der Grundherren und Kirchenpatrone, der Herren von Minnigerode. In Verbindung mit einem Wall und Graben bot das den Ort umgebende Wasser den Einwohnern zwar ausreichenden Schutz vor Überfällen, die Gefahr von Überschwemmungen hingegen war groß. Anlass für die Ansiedlung in einem Überschwemmungsgebiet wird der dortige Salzbrunnen gewesen sein, aus dem bereits früh Sole gefördert wurde. Nach und nach ließen sich die Bewohner des benachbarten Dorfes +Bonekenhusen, das sich etwa an der Stelle der heutigen Bahnstation befand, bei der Salzquelle nieder.
Die enge Verbindung zwischen beiden Siedlungen hielt sich am längsten in der kirchlichen Organisation. Die Pfarrkirche St. Pankratius in +Bonekenhusen war auch nach Aufgabe des Dorfes noch bis etwa 1442 Pfarrkirche für Salzderhelden. Erst ab diesem Zeitpunkt wird ein Pfarrer »to dem Solte« bezeugt.
Wie sehr die Bewohner Salzderheldens mit der Salzgewinnung verbunden waren, zeigen die Angaben in den Amtsbüchern. Im Jahre 1664 bestritten von 78 Haushaltsvorständen im Flecken allein 33 Personen ihren Lebensunterhalt als Pfänner und 23 Personen als Salzhändler oder Salzträger. Die beiden weiteren Ortsteile Salzderheldens befanden sich nördlich der Zollleine am Fuße der Burg. Im östlichen Teil lag das herzogliche Vorwerk samt den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden, wie Mühle, Brauerei, Försterhaus, Lohgerberhaus, Schafmeisterhaus sowie mehrere Viehställe und Scheunen. Die Bewohner dieses Teils des Fleckens, vor allem Knechte und sonstige Bedienstete der Burg bzw. des Amtshauses, wurden Heldenberger genannt.
Der dritte Teil bestand aus einer Ansiedlung an der alten Heerstraße nach Einbeck nordwestlich der Zollleine. Hier lag das alte Amtshaus. Der noch heute erhaltene Nachfolgebau stammt aus dem Jahre 1732. Die Bewohner, Büter (außenwohnende Vorbürger) genannt, waren verpflichtet, bestimmte Dienste zu leisten und standen rechtlich zwischen Heldenbergern und den Bürgern des Fleckens. Erst 1849 schloss man alle drei Teile zu einer Gemeinde zusammen.
Wie sehr letztlich trotz der engen Beziehung zur Salzgewinnung die Burg für die Salzderheldener Einwohner prägend war, zeigt die späte Einführung der Reformation. Während im Umland bereits evangelische Prediger eingesetzt worden waren, konnte der Pfarrer in Salzderhelden, Conrad Rosenhagen, trotz mancher Konfrontation weiterhin katholisch predigen, da Herzogin Elisabeth, die Witwe Heinrichs III., dem alten Glauben zugetan blieb. Erst nach ihrem Tod 1541 vertrieb Herman von Minnigerode, dem das Patronat der Pfarre zustand, den Pfarrer und setzte einen evangelischen Prediger ein.