Ein Graveur mit Leidenschaft

Der 1593 in Basel geborene Matthäus Merian der Ältere hat ein bedeutendes Werk vollbracht – nicht als herausragenden Geniestreich, sondern als Großprojekt und Mamutwerk: die “Topographia Germaniae”. Das sind 30 Bände mit zusammen92 Karten und 1486 Kupferstichen, die 2142 Einzelansichten zeigen.
Merian war vielleicht ein Jules Verne am Radierstichel, denn er nahm vorweg, was später kam. Sein Antrieb war enzyklopädisch, ohne dass er von Wikipedia auch nur hätte träumen können, seine Schrägansichten von Stadtplänen-am populärsten bis heute ist Frankfurt am Main- ähneln verblüffend dem 3-D-Modus von Google Maps.
Der Stich zeigt ” Saltz der Helden” (Salzderhelden) mit der Heldenburg (Das fürstliche Amtshause) im Jahre 1654.
Bei den meisten Stadtansichten aus Merians Werkstatt scheinen die Ansiedlungen der Menschen mit den Kirchtürmen wie an einen belebten, dynamischen Himmel geheftet. Der tiefgläubige Protestant stand unter dem Eindruck der Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges. Er wollte durch sein werk auch etwas beitragen zur Bewahrung kirchlicher (und anderer) Baudenkmäler in Deutschland.

Quelle: Stiftung_KiBa 2/2018

Merian von 1654
Ansicht 2020

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