ln der Volksbank Einbeck: Ausstellung zu Grabungsergebnissen auf der Heldenburg

Was 2006 und 2007 auf der Heldenburg vom Stadtarchäologen Stefan Teuber und einem großen Team entdeckt und wissenschaftlich ausgewertet wurde, stets begleitet vom Förderverein Heldenburg-Salzderhelden, ist jetzt bis zum 10. Oktober in der Hauptstelle der Volksbank Einbeck zu sehen.

Jene, die Grabungen besuchten, haben unscheinbare Scherben gesehen. Jetzt besteht Gelegenheit, erstmals zusammengesetzte und restaurierte Stücke anzuschauen<<, stellte Teuber zufrieden in der Volksbank Einbeck fest. Hier ermöglicht nun eine Ausstellung die Geschichte und die jüngsten Grabungen auf der Heldenburg detailliert und verständlich mit Fotos nachzulesen und die zahlreichen, zum großen Teil rekonstruierten Exponate zu betrachten.

Eine kurze Zeitreise von der ersten Erwähnung der Heldenburg 1306 über Belagerungen 1365 und 1448 bis zu den baulichen Veränderungen, die Herzog Philipp ll. von Braunschweig-Grubenhagen 1590 vornahm, unternahm Teuber, bevor er den archäologischen Teil veranschaulichte: Philipp ließ alle oberen Geschosse abbrechen und durch modernes Fachwerk mit Kachelöfen ersetzen. So entdeckten die Forscher denn auch einen Treppenturmanbau, den der Herzog anlegen ließ.

Nach der Rodung einer Baumwurzel wurde der südliche Teil des Fürstenhauses und der Burghof freigelegt. Durch Tiefschnittgrabungen entdeckte man eine massive Brandschicht in einem Untergeschoss der Kapelle, wahrscheinlich die Wachstube. Tonkrüge, Trinkgläser, Dreibeintöpfe aus Metall, Reitzubehör und Münzen konnten geborgen werden. Bei der Kapelle wurden l00 Kubikmeter von Hand ausgegraben: »Einer der schönsten Funde war hier in einem Eimer. Das war beim Auskippen ein richtig glücklicher Moment«, ließ Teuber die Zuhörer teilhaben. Hierbei handelt es sich um ein geistliches Typar, eine Siegelform mit dem Heiligen Stephanus, dem ersten Erzmärtyrer. Es war das Siegel eines Halberstädter Kanonikers. Auch der lang gesuchte Brunnen wurde gefunden, mit einem Innendurchmesser von 3,50 Metern. Teuber hofft, dass dies bald alles in Buchform nachzulesen ist.

Die Volksbank als Hauptsponsor der Grabungsarbeiten, stellte Vorstand Helmut Schlüter in seiner Begrüßung vor mehr als 50 geladenen Gasten fest, Freue sich sehr, die Ausstellung, deren Ausrichter die Stadt und der Förderverein Salzderhelden-Heldenburg sind, präsentieren zu können. So überbrachte denn auch Rolf Metje, stellvertretender Bürgermeister, Grüße und dankte der Bank im Namen der Stadt. Ebenso dankten für das Zustandekommen und die Unterstützung der Arbeiten Stefan Teuber sowie Helmut Giesel, Fördervereins-Vorsitzender sowohl der Bank, als auch der Stadt, dem Ortsrat Salzderhelden, der Sparkasse und dem Geschichtsverein. Teuber bezog noch »seine Mannschaft«, den Bauhof und den Containerdienst mit ein.

Der Förderverein war in den 70-er Jahren entstanden, nachdem ein zwei Meter hoher Maschendrahtzaun vor herabfallenden Steinen schützen sollte, erinnerte Giesel. Initiativen, die Öffentlichkeit und Politiker zu interessieren sowie die Reparatur an der Mauersubstanz mit einem Millionenbetrag folgten in den 80-er Jahren.

Der Höhepunkt seien aber gewiss nun die jüngsten Grabungen: Giesel würdigte das »große Engagement und die Leistungsbereitschaft« des Teams, das sehr viel »geschuftet« habe.

Weitere Erklärungen Teubers zu Langzinkenkämmen, Spinnwirtel, Metallgrapen des 14. Jahrhunderts, einer Bildkachel mit einem geflügelten Puttengesicht und einer Bekrönungskachel für den oberen Abschluss eines Kachelofens aus dem l7. Jahrhundert stießen auf reges Interesse bei den Zuhörern.

Details zu einer Bildkachel ließen sich interessiert von Stefan Teuber Helmut Giesel (links), Helmut Schlüter (hinter Teuber) und Rolf Metje (rechts) erläutern.

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